Die Stiftung

Die Stiftung Rückwärts und Vorwärts Denken

ist eine wohltätige , nicht operative Stiftung .  Das bedeutet , wir unterstützen  ganz bestimmte bedürftige Menschen  mit finanziellen Mitteln.
Der Grundgedanke der Stiftung war  zunächst, unter den vielen Formen  von Leid des 20. Jahrhunderts,   das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen  besonders  zu berücksichtigen.

Vergleicht man nämlich ihr Unglück mit dem der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion, so sprechen schon allein die Zahlen für sich :
Von 5,7 Millionen sowjetischer Soldat*innen in deutscher Kriegsgefangenschaft  starben 3,3 Millionen (58 %), wohingegen von den 3,2 Millionen deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion  1,2 Millionen nicht mehr zurückkehrten (38 %)  .

Grundlage für den Tod so vieler sowjetischer Menschen war der rassistische Untermenschengedanke der Nationalsozialisten :

 "der Untermensch, jene biologisch scheinbar völlig gleichgeartete Naturschöpfung mit  Händen, Füßen und einer Art Gehirn, mit Augen und Mund , ist doch eine ganz andere,  eine furchtbare Kreatur, ist nur ein Wurf zum Menschen hin , mit menschenähnlichen   Gesichtszügen- geistig,  seelisch jedoch tiefer stehend  als jedes Tier. Im Innern dieses  Wesens ein grausames Chaos  wilder , hemmungsloser Leidenschaften : namenloser  Zerstörungswille,  primitivste Begierde , unverhüllteste Gemeinheit  - Untermensch-  sonst nichts". (Der Untermensch. Herausgeber :Der Reichsführer SS, SS-Hauptamt, Berlin,  1942, S.1, aus MITTELWEG 36  2/2006 , Hamburger Institut für Sozialforschung ,
S.20 ).


Von den deutschen Soldaten , die aus sowjetischer Gefangenschaft heimgekehrt sind, haben Viele am Wirtschaftswunder  des Nachkriegsdeutschlands mitgewirkt  und sind in Frieden und Wohlstand im Alter verstorben.

Die sowjetischen Heimkehrer jedoch wurden in der UdSSR Stalins und später noch  als Verräter beschimpft  und drangsaliert. Sie waren -soweit sie bei Stiftungsgründung noch am Leben waren-sehr arm  und es fehlte ihnen an Allem.

Unsere Stiftung nahm nun einen winzigen Teil aus dem angesammelten deutschen Wirtschaftswunderreichtum in Form eines kleinen Mehrfamilienhauses in der Nähe von München und verteilte 15 Jahre lang die Mieteinkünfte an die noch lebenden ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen .

Dies geschah mithilfe des berliner Vereins Kontakte e.V., der je 300.- Euro als symbolische Geste der Wiedergutmachung und Entschuldigung  zu den Menschen  vor allem aus der Ukraine, aus Belarus , Armenien und der russischen Föderation  ,  brachte.

Zum 30.6.2020 haben wir diese  Unterstützung eingestellt , weil es so gut wie keine empfangsberechtigten Menschen mehr gab.   Von 2005-2020 sind von uns   insgesamt 144.000.- Euro an ca 480 Personen geflossen.

Weil das biologische Ende der ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen abzusehen war, hat die Stiftung von Anfang an auch vorwärts  gewandte , edukative Projekte unterstützt .

Geld wird auf der ganzen Welt für sinnvolle Projekte dringend gebraucht und so  ist es letztlich  Zufall bzw.  persönliche Präferenz der Stifterin  ,welchen Kontinent  man wählt , um einen kleinen Beitrag zu leisten . Wir haben uns für Lateinamerika entschieden  und hier für Guatemala in Mittelamerika und für Cochabamba in Bolivien, weil es zu diesen Orten schon intensive persönliche Verbindungen und Beziehungen gab.

Diese Kontakte sind im Laufe der Zeit immer intensiver geworden , man besucht sich gegenseitig, d.h. es reisen nicht nur Leute von Berlin nach Guatemala etc, sondern es kommt auch Besuch von Cochabamba und von Guatemala nach Berlin . Zusätzlich benutzen wir seit 2 Jahren die elektronische ZOOM Technik für Konferenzen mit unseren Partnern  , sodaß wir insgesamt einen guten Austausch haben (s. Nachrichten unter „Aktuelles“).

In Mittelamerika arbeiten wir mit katholischen dominikanischen Schwestern zusammen , die vor allem in Guatemala mehrere Schulen , auch Internate, betreiben . Die Schwestern erscheinen uns offen und aufgeschlossen , sie     haben in religiösen und moralischen Belangen einen zum Teil recht  schweren Stand gegen die in Südamerika immer mehr dominierende evangelikale Kirche.

Schwester Teresa hat zusammen mit der Berlinerin Erika Kammer das Stipendiatinnenprogramm ins Leben gerufen, das  von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird.

Seit Isabell Nordhausen  Mitglied des Stiftungsvorstands ist (2020)  unterstützen wir auch Projekte der NGO INKOTA , die ebenfalls in Mittelamerika aktiv ist und bei der Isabell angestellt ist.So ergeben sich schöne Synergien .

In Cochabamba arbeiten wir mit dem Verein Hamiraya zusammen, der 1996 gegründet wurde, um sich speziell um Kinder zu kümmern, die mit ihren Eltern im Gefängnis leben müssen.Hier haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert und die Kinder von Gefängnisinsassen  müssen ab dem Alter von 6 Jahren  woanders unterkommen, aber ihre Sondersituation und Bedürftigkeit ist natürlich geblieben.

Wer mehr von unseren  vielfältigen Aktivitäten erfahren will, schaut sich am Besten die Rubrik „Aktuelles“ an.  Viel Vergnügen damit !